Gestaltung und Plan

Der faszinierende Skulpturenpark des Kunstmuseums ist sanfthügelig modelliert, wie das Waldviertel selbst. Darin sind Wege, Mauern und Steinplätze eingeschrieben, auf denen große, bemalte Skulpturen in Reihen, Gruppen oder einzeln positioniert sind. Im Zusammenwirken mit der Natur ein einzigartiges Landart-Projekt.

Dieser Park des Staunens ist ein Park der Architekturmagie, eine kleine Architekturerlebnis-Grundschule, die die verschiedenen Aggregatzustände der Architektur offen lässt. Ohne Dach und mit ‚sinnloser‘ Möblierung. Ein Ort der Einweihung in die tiefsten Geheimnisse der architektonischen Gestaltung. Wie selten sonst wo, wird an diesem Ort das Band zwischen Himmel und Erde sichtbar. Die schweren Waldviertler Steinrestlinge dehnen sich mit einer Leichtigkeit, die nur in der Kunst möglich ist, nach oben und werden zu 'Himmels-Säulen'.

In der architektonischen Gestaltung der Mauern und Plätze greift der Künstler-Architekt Warlamis auf das Repertoire der archaischen urzeitlichen Architektur zurück. Die Technik des Trockensteinmauerwerks stellt die Verbindung zu den Resten der megalithischen Kultur von Malta und Mittelgriechenland her. Die Mauern und Plätze, die eingebunden sind in die Natur, erinnern an ausgegrabene Siedlungsreste einer imaginären Stadt der Vergangenheit und der Zukunft gleichzeitig.

Die Steinarchitektur verzichtet auf Äußerlichkeiten und Ornamente. In ihrem rohen Zustand schafft sie das Heimelige, das Gastliche, das Unverfälschte und strahlt die Faszination des Unvollendeten aus. Zugleich aktualisiert sie die Tradition der 'Granitstadt' Schrems mit einer künstlerischen Dimension.